"Wir Christen müssen um dieses Europa kämpfen, denn wir werden kein zweites bekommen." Rocco Buttiglione
Die Präsidentschaftswahlen in den USA hatten auch bei uns ein starkes Medienecho. Fast unisono wurde Donald Trump als Inkarnation des Bösen verteufelt und der Heilsbringer Joe Biden herbeigesehnt. Diese Sehnsucht ist in Erfüllung gegangen und man ist des Lobes voll, wie Biden agiert.
Eine katholische Zeitung lobte Biden als überzeugten Katholiken mit tiefen Glauben. Ist diese Einschätzung berechtigt? Wenn man die Treue zur Lehre der Kirche, zur Würde jedes Menschen und des Rechts auf Leben von der Zeugung bis zum natürlichen Tod als Maßstab nimmt, muss dieser Einschätzung energisch widersprochen werden.
Eine der ersten Amtshandlungen von Biden war, die von Ronald Reagan eingeführte „Mexico City Policy“ für ungültig zu erklären. Damit dürfen jetzt US-Amerikanische Steuergelder wieder an Nichtregierungsorganisationen fließen, die Abtreibung, also vorgeburtliche Kindstötung, auch im Ausland, fördern und anbieten. Planned Parenthood und deren weltweite Niederlassungen (z.B. die deutsche Pro Familia) wird es freuen.
Im selben „Memorandum on Protecting Women’s Health at Home and Abroad” wird die Unterstützung für die „Geneva Consensus Declaration“ (Link zu englischen Wikipedia, da im deutschen Wikipedia nicht existent) aufgehoben und die Unterschrift zurückgezogen. Die „Geneva Consensus Declaration“ meint es ernst mit der Förderung der Gesundheit von Frauen und lehnt vorgeburtliche Kindstötungen als Mittel der Familienplanung ab. Es betont die nationale Zuständigkeit entsprechender Regelungen und die Schutzbedürftigkeit von Kindern vor und nach der Geburt.
Das von Biden als einer seiner ersten Amtshandlungen unterschriebene Memorandum widerspricht klar der katholischen Lehre. Papst Franziskus hat betont, dass die vorgeburtliche Kindstötung ein „Grauenhaftes Verbrechen“ ist. Das wurde bereits in der Didache gelehrt und im 2. Vatikanum bekräftigt. Die Mitwirkung an einem Schwangerschaftsabbruch führt zur Exkommunikation!
Das linke Politiker und Medien, die in Deutschland den §218 abschaffen wollen, wodurch ein Kind bis kurz vor der Geburt getötet werden darf, Bidens Agieren begrüßen, ist nicht verwunderlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Vertreter der Kirchen, kirchliche Medien und auch christliche Politiker sich klar positionieren und klarstellen, dass ein Befürworter und aktiver Unterstützer von vorgeburtlichen Kindstötungen nicht als überzeugter Katholik bezeichnet werden darf. Sonst wird das schwere Unrecht, dass eine Abtreibung darstellt, relativiert und als vereinbar mit dem katholische Glauben dargestellt!
„Ich kann keinen Abtreibungspolitiker deshalb unterstützen, weil er Sozialwohnungen baut und ich wegen des relativ Guten das absolut Böse in Kauf nehmen müsse.“ sagte Kardinal Müller. Und damit hat er recht.