"Man löst keine Probleme, indem man sie aufs Eis legt."  Winston Churchill (1874-1965)

Weihnachten

„Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“  (Lk 2, 6-7)

Geburt Christi, Wandmalerei von Carl Vogel von Vogelstein (Schlosskapelle Pillnitz)

„Deinetwegen also wurde der schwach, der an sich stark und mächtig ist, deinetwegen arm, der an sich reich ist. Bleibe also nicht bei dem Sichtbaren stehen, sondern erkenne, dass du erlöst bist: Herr Jesus, mehr verdanke ich deiner Entäußerung und deinen Leiden, durch die ich erlöst bin, als deinem Reichtum an Macht, durch den ich geschaffen bin, denn umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet.“ (Ambrosius).

Ein Jahr geht zu Ende. Es gibt viele Gründe, uns wie das Kind in der Krippe schwach zu fühlen. Hier einige Beispiele, die sich sicher ergänzen ließen.

Der Ausgang der Bundestagswahl stimmt bedenklich. Positiv ist, dass es keine linke Mehrheit gibt. Traurig, dass noch kurz vor der Wahl mit Stimmen der CDU (wenn auch nicht aus Sachsen!) die sogenannte „Ehe für alle“ beschlossen wurde. Letztlich heißt das, Ehe für niemand, da der Begriff „Ehe“ entleert ist.

Christliche Symbole wie das Kreuz werden von einem Mitglied der CDU für Lotto-Werbung verhöhnt, ohne dass es einen Aufschrei in den Medien gibt (bei ähnlichen Verhöhnungen anderer Religionen gäbe es gewalttätige Proteste, Lichterketten und Betroffenheitsrituale führender Politiker).

Die linken Parteien laufen sich warm, das Verbot der Tötung ungeborener Menschen zu kippen (wird die Union standhaft bleiben?). Erstmal soll über Abtreibung „informiert“ werden dürfen (als ob es hier ein Defizit gäbe). Es geht darum, dass Ärzte damit werben dürfen, dass sie bereit sind, diese Straftat zu begehen. Und wenn das durch ist, wird gefragt, wie kann es eine Straftat sein, wenn dafür geworben werden darf? Rauchen ist keine Straftat, aber geworben werden darf dafür nicht. Eine Abtreibung verkürzt das Leben durchschnittlich um mehr ca. 80 Jahre. Da kann Rauchen nicht mithalten!

Kann man da als politisch engagierter Katholik nicht verzweifeln und resignieren?

Der Blick auf die Krippe und insbesondere der Blick auf das Kreuz, das der Krippe folgt, zeigt uns: Schwäche ist das Markenzeichen Jesu. Stärke und Erfolg ist nicht das, was uns Christus lehrt. Für Gott gelten andere Maßstäbe. Christus zeigt uns gerade zu Weihnachten, dass in der Schwäche, im ausgeliefert sein, eine besondere Kraft wohnt.

Wir sollten, wie es uns der heilige Ambrosius in seinem Kommentar zum Weihnachtsevangelium sagt, am Weihnachtsfest dankbar unserer Erlösung gedenken, die uns verheißen ist. Daraus können wir Kraft schöpfen, gegen den Zeitgeist zu sein. Kraft zu ertragen, dass das, was wir für richtig und wertvoll halten, von der Masse nicht geteilt wird. Aber auch die Kraft an dem, was wir aus unserer katholischen Überzeugung heraus für richtig und wertvoll halten, fest zu halten. Kraft nicht nur Salz der Erde sondern, wo es nötig ist, auch Sand im Getriebe zu sein.

In einem Wirtshaus in Bayern ist folgender Spruch zu lesen: „Frag nicht was die Menschen sagen, tu nur ruhig deine Pflicht, Gott wird nicht die Menschen fragen, wenn er dir sein Urteil spricht.“

In diesem Sinne wünschen wir allen Freunden des Katholischen Arbeitskreises in der CDU Sachsen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes unangepasstes Jahr 2018.